Eine kleine Blumenfest-Chronik

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Am 14.07.1929 führte die „Flora“ das erste, wenn auch für heutige Verhältnisse, bescheidene Blumenfest durch. Es war die Geburtsstunde unseres heutigen Heimatfestes und damals eher ein improvisierter Umzug mit geschmückten Handwägen, Kinderwägen und Fahrrädern, der durch Röthenbachs Hauptstraße zog.
Gärtnermeister Georg Zimmermann, der Vorsitzende der 1927 gegründeten „Flora ”, war der Initiator dieses ersten „Blumenfestes”.

Die Mitglieder des Kleingartenvereins „Flora ”zeigten ihre Zuchterfolge bei Gemüse, Kleintieren und Blumen und feierten so ihre Art des Erntedankfestes. Die Resonanz auf diesen Umzug war bei den Mitgliedern und der Bevölkerung so groß , dass man beschloss, jedes Jahr ein solches Fest zu veranstalten.
1948 fand das erste Blumenfest nach dem Krieg unter Federführung des „Kleingärtnerverein Flora e.V.“, wie wir ab diesem Jahr hießen, statt.

Im Laufe der Jahre wurden die Wägen größer, die Motive bunter, die Gruppen zahlreicher. Es beteiligten sich immer mehr Röthenbacher Vereine am Blumenfest und aus dem Vereinsfest der „Flora“ war ein Fest der Vereine, ein Heimatfest geworden, das heute weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und beliebt ist.

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1956 übernahmen das Vereinskartell (die 1953 gegründete Dachorganisation der Röthenbacher Vereine) und die Stadt Röthenbach gemeinsam die Trägerschaft und Ausrichtung des Festes. Beide Partner koordinieren seitdem das Blumenfest, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Man legt die Zugfolge fest, stellt das Programm der vier Festtage zusammen, lädt die auswärtigen Vereine und Organisationen ein, bucht Kapellen und Bands, ordert das Feuerwerk und den Festwirt, bestellt die Dahlien in Holland.

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Übrigens können die Blumen mit den großzügigen Spenden der Röthenbacher Bevölkerung bezahlt werden. Die Stadtverwaltung ist mit Rat und Tat zur Stelle und der Stadtrat bewilligt alljährlich Mittel zum Ausgleich eines Fehlbetrags, denn das Blumenfest hat eine Dimension erreicht, dessen finanzielle Seite von den Vereinen allein nicht mehr zu tragen ist.
Trotzdem hat sich das Blumenfest seinen Charakter als Heimatfest der Vereine bewahrt und ist für die Zuschauer ein kostenloses Vergnügen. Während im In- und Ausland für ähnliche Feste häufig Eintritt verlangt wird, begnügen sich die Röthenbacher Vereine mit einem herzlichen Applaus des Publikums.

Bis zu 50.000 Besucher finden sich alljährlich ein, um die rund 30 Motivwagen und die vielen Marschgruppen, Kapellen und anderen Attraktionen zu bestaunen und mit den Röthenbachern zu feiern.

Der erste Festwagen im Zug gehört dabei immer dem Kleingärtnerverein. Auf diesem fährt seit vielen Jahren die „Flora-Blumenkönigin“ mit. Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren wird dabei vom Kleingärtnerverein durchgeführt. Die Wahl zur Blumenkönigin findet dann alle zwei Jahre am Stadtfest statt.

Heutzutage feiert Röthenbach mit seinen Gästen das Blumenfest am jeweils letzten Sonntag im August und – weil es so praktisch ist – seine Kärwa gleich mit.

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Bild: Blumenkönigin 2016 Anna-Lena Neuner

Quelle:
Die historische Bilder sind der Festschrift „75 Jahre Kleingartenverein FLORA“ entnommen
Bild mit Blumenkönigin von Helmut Betzold
Text: auszugsweise aus der der Festschrift „75 Jahre Kleingartenverein FLORA“

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